KCLO: Demografische Falle: Unternehmen verlieren 30% WissenKCLO:

Über den Demografischen Wandel sprechen wir schon seit den 1970er Jahren. Alle, die in Mathe nicht komplett geschlafen haben, hätten sich ausmalen können, was in den darauf folgenden Jahren passieren wird. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass vielen erst jetzt klar wird, welches Wissensrisiko die Verrentung der Baby-Boomer für unsere (Wissens-)Gesellschaft und die (Wissens-)Ökonomie darstellt. In dieser Ausgabe will ich dieses Risiko kurz beschreiben. Im Wissensmanagement ist der Transfer von Wissen schon lange eines der Kernthemen (s.a. Baustein “Wissensbewahrung” in den Bausteinen des Wissensmanagements von Prof. Probst. Beim WissensTransferCamp am 07.03.2024 werden wir Möglichkeiten der Wissensbewahrung und des Wissenstransfers aufzeigen und Erfahrungen aus der Praxis besprechen.

KEEP CALM & LEARN ON Euer @simondueckert auf CONNECT, Mastodon und Linkedin

Demografischer Wandel und das Wissensverlustrisiko

Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts werden im kommenden Jahrzehnt aus der Generation Baby-Boomer (Jahrgang 1946-1964) fast 13 Millionen Erwerbstätige in Rente gehen, das sind fast 30 Prozent. Da nur ein geringer Teil des Wissens einer Organisation dokumentiert ist und sich ein Großteil des relevanten Wissens “Zwischen den Ohren der Wissensarbeiter:innen” befindet (oft wird hierfür im Wissensmanagement die Eisberg-Metapher verwendet) ist in naher Zukunft mit großem Wissensverlust zu rechnen. Der Fachkräftemangel verhindert zusätzlich in vielen Fällen zügige Nachbesetzung und überlappende Einarbeitung.

Prof. Probst und Birgit Knaese haben in ihrem Artikel Wissensorientiertes Management der Mitarbeiterfluktuation schön herausgearbeitet, wie ein Wissensmanagement-Ansatz unter Personalrisikogesichtspunkten aussehen sollte. Zentrales Element in der Risikoermittlung dort ist die Bestimmung der Fluktuationsneigung und dadurch der Wissensarbeiter:innen “at risk”.

Über die Ermittlung von Mitarbeitenden mit hoher Fluktuationsneigung können Ursachen und Beweggründe ermittel werden und die Organisation kann mit Maßnahmen gegensteuern. Im Gegensatz dazu können gegen den Demografischen Wandel keine Maßnahmen ergriffen werden. Er wird passieren. Und mich wundert offen gesagt schon, wie viele Organisation und Unternehmen bisher kaum Maßnahmen ergreifen, um das Wissensverlustrisiko zu verringern. Es wird höchste Zeit!

1. WissensTransferCamp – Wege gegen das Wissensverlustrisiko

Die Methode Expert Debriefing wurde in den 1990er Jahren am Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im Rahmen der EWITA-Projekte mit Audi entwickelt (s.a. Dissertation von Raymond Bimazubute Die Nachbereitung von Experteninterviews im expertenzentrierten Wissensmanagement(PDF). Es erfolgte die Ausgründung der Cogneon GmbH im Jahr 2001. Seitdem haben wir viele Expert-Debriefing-Einführungen (z.B. Schaeffler, Volkswagen unter dem Namen Wissensstafette, Diehl) begleitet und mittlerweile über 950 Moderator:innen ausgebildet.

In Vergangenheit haben wir alle 2-3 Jahre für ausgebildete Moderator:innen das Expert Debriefing Moderator:innen Meetup angeboten. Während der Pandemie fand dieses Format nicht statt. Aufgrund der Dringlichkeit des Themas starten wird die Veranstaltung mit verändertem Konzept neu. Das jährliche WissensTransferCamp (#wtc24) ist offen für alle Arten von systematischen Wissenstransfer-Ansätzen, nicht nur die, die dem Expert Debriefing Referenzprozess folgen. Das findet am 7. März 2024 erstmalig in hybridem Format statt. Maximal 30 Personen können in der Cogneon Akademie in Nürnberg, maximal 60 Personen online per MS Teams teilnehmen.Auch das Format ist ein Hybrid aus Impulsvorträgen im Vorfeld und am Vormittag und einem offenen Barcamp-Format am Nachmittag. Der Sessionplan wird durch Session-Pitches bei der Vorab-Webkonferenz am 28. März (13-14 Uhr) festgelegt. Das Lineup der Impulsvorträge steht schon fest:

  1. Laura Rinker (Uni Hohenheim): Motivation zum Wissenstransfer im Wissensmanagement (als Aufzeichnung vorab)
  2. Simon Dückert (Cogneon): Wissenstransfer mit Expert Debriefing von 1999-heute – Erfahrungen und zukünftige Entwicklungen
  3. Christian Keller (Synartiq, Sponsor des wtc24 😎): Software-Beispiel WITRONIQ – Wenn aus einem Wissenstransfer viele werden
  4. Michael Müller (Hochschule Ansbach): Smart Expert Debriefing (KI, Knowledge Graph & Co. im Wissenstransfer)
  5. Christoph Hechler (Continental): Expert Debriefing @ Continental – Damit das Wissen nicht in Rente geht

Ich würde mich freuen, möglichst viel von Euch auf dem wtc24 zu sehen 😍 Wenn Eure Organisation noch wenig im Bereich Wissensrisiko-Minimierung tut, leitet die Info gerne auch an die entsprechenden Stellen weiter 🔁

lernOS KI MOOC vom 6.5.-21.06.2024

Die Inhalte des lernOS Künstliche Intelligenz (KI) Leitfaden in Version 0.1 sind fertig, gerade wird noch eine Visualisierung des Lernpfads als Sketchnote erstellt (vielen Dank an das ganze Team 🎉). Da das Interesse an generativer KI groß ist, werden wir den Leitfaden in einem Massive Open Online Course (MOOC) vom 6.5. bis 21.6. erproben. Für den MOOC müsst ihr Euch ca. 2 Stunden/Woche einplanen, die Pfingstferien sind natürlich frei 😉

Für den lernOS KI MOOC (#kimooc24) haben wir schon einmal eine Infoseite erstellt, die Details folgen aber erst im März. Trotzdem könnt Ihr schon einiges zur Vorbereitung tun:

  1. Meldet Euch auf meetup.com zum kimooc24 an.
  2. Überlegt Euch, ob Ihr am MOOC als Autodidakt:in, in einem Lerntandem (2 Personen) oder einem Learning Circle (4-6 Personen) teilnehmen wollt. Nutzt z.B. Tools wie den Peerfinder oder Soziale Netzwerke wie LinkedIn und Mastodon, um Eure Mit-Lernenden jetzt schon einmal zu finden.
  3. Überlegt Euch, ob Ihr eine (gerne auch etwas größere) Lerngruppein in Eurer Region oder Organisation für den MOOC bilden wollt, z.B. als Gruppe in einem ESN wie Yammer, als Landing Page im Intranet oder interne Chat-Gruppe. Wir haben schon 2013 im Management 2.0 MOOC regionale und organisationale Lerngruppen gehabt (Präsentation) und das war sehr erfolgreich.
  4. Teilt die Infos zum MOOC mit dem Hashtag in Euren Netzwerken. Wir haben uns als Ziel mindestens 1.000 Anmeldungen gesteckt und die Telefonlawine der drei Fragezeichen ??? (Jeder sagt 5 Freund:innen Bescheid, die wieder 5 Freund:innen Bescheid sagen usw.) war schon immer ein sehr effizientes Hilfsmittel 😉

Workhack: Screencasts als Animated GIF erstellen

Ich muss oft mal Leuten den Umgang mit einer Software oder die Lösung von Problemen als Screencast zeigen. Einen richtigen Screencast als Video zu erstellen ist aufwändig und die Dateigrößen sind groß. Durch einen Tipp von Ralf Stockmann in der Sendegate-Community bin ich auf das Tool Licecap (verfügbar für Windows und Mac) gestoßen, mit denen man kleine Screencasts sehr schnell als Animated GIF erstellen kann. Beispiel:

Termine

Im Folgenden findet Ihr eine Liste von Veranstaltungen, die ich Euch gerne ans Herz legen möchten (weitere Termineauf cogneon.de und imCommunity-Kalender auf CONNECT). Wer über Termine per Email informiert werden möchte, kann einfach unsererGruppe auf meetup.combeitreten.

P.S.: mit (*) markierte Links sind Affiliate-Links.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert