Unsere perfekte Wissens- und Lernumgebung – sozial, fokussiert, vielfältig, schlank, ruhig und nachhaltig

Im Rahmen der lernOS Convention 2023 (loscon23) mit dem Motto “Crafting Learning Environments” hatten wir den Teilnehmer:innen in der sog. loscon23 Challenge in Lerngruppen von 4-6 Personen eine gemeinsame Aufgabe gegeben. Sie sollten mit Lego, in Minetest oder mit Papier ein Modell zu folgender Fragestellung bauen:

Welcher Bestandteil der Lernumgebung der Zukunft ist Dir/Euch wirklich, wirklich wichtig?

Die Anleitung zum Bau des Modells folgte in Anlehung an die Open-Source-Anleitung von Lego Serious Play. Die Teilnehmenden konnten Einzel- oder Gruppenmodelle einreichen und hatten dafür auch noch ein paar Tage nach der loscon23 Zeit. Dafür konnten Screenshots oder Fotos auf das Whiteboard der Veranstaltung kopiert werden. Auf diesem Weg wurden 21 Modelle eingereicht (9 Gruppen-, 12 Einzelmodelle).

Hackathon zur Erstellung des Systemmodells

Im Nachgang hat sich eine kleine Gruppe von Personen (Kernteam Florian und ich) im Rahmen eines Mini-Hackathons daran gemacht, die einzelnen Modelle auszuwerten und zu einem Systemmodell als gemeinsames Ergebnis zusammenzuführen. Das war die Vorgehensweise dabei:

1. Gruppen- und Einzelmodelle auf dem Whiteboard separieren (blaue Rahmen)
2. Bestandteile der Lernumgebung, die in den Modellen dargestellt wurden, identifizieren und benennen (rosa Label)
3. Bestandteile in einer Tabelle erfassen und auszählen (maximal 10 Eigenschaften als Ziel)
4. Aus den verwendeten grafischen Metaphern ein Systemmodell erstellen

Die 9 Bestandteile einer perfekten Lernumgebung

Die Auszählung der meistgenannten Eigenschaften der Lernumgebung führte uns zu einer Liste mit den folgenden neun Einträgen, die Kurzbeschreibung haben wir durch Übergabe von Schlagworten durch ChatGPT erstellen lassen. Fehlende Begriffe und nicht passende Formulierungen haben wir in einem Korrekturlauf ergänzt bzw. verbessert:

1. Lernen mit anderen (16 Stimmen): Meine persönliche Lernumgebung ermöglicht mir die Interaktionen und das “Colearning” mit anderen Lernenden. Dies geschieht z.B. in Coworking Spaces, Barcamps, Diskussionsforen oder sozialen Netzwerken.
2. Zeit und Muße (10 Stimmen): Meine persönliche Lernumgebung bietet mir ausreichend Zeit, zu lernen, zu reflektieren und mich mit neuen Wissensgebieten auseinanderzusetzen. Ein zeitlicher Rahmen bietet Orientierung (z.B. 15-20% der Zeit wie bei Google oder 3M).
3. Konkrete Lernziele (10 Stimmen): In meiner persönlichen Lernumgebung sind klare Lernziele definiert, die mir als “Kompass des Lernens” dienen und meinen Lernfortschritt messen. Die Lernziele bringen mich aus der Komfortzone, aber nicht in die Panikzone.
4. Vielfältiges Lernnetzwerk (10 Stimmen): Ein Bestandteil meiner persönlichen Lernumgebung ist ein Netzwerk von vielfältigen Inhalten und Personen mit unterschiedlichen Perspektiven, Fähigkeiten und Hintergründe, um ein ganzheitliches Verständnis des Wissensgebiets zu fördern.
5. Schlankes Toolset (8 Stimmen): Meine persönliche Lernumgebung bietet Methoden und Tools zum Suchen, Recherchieren, Explorieren, Strukturieren, Organisieren und Teilen von Informationen und Wissen.
6. Knowledge Mastery (8 Stimmen): Meine persönliche Lernumgebung fördert die vertiefte Beherrschung des erlernten Wissens durch Übung, Anwendung und Wiederholung, um sicherzustellen, dass das Gelernte nachhaltig verstanden wird. Im Fokus steht das Lebenslange Lernen mit einem “Growth Mindset”.
7. Well Being (7 Stimmen): Meine persönliche Lernumgebung berücksichtigt sowohl mein als auch das Wohlbefinden der Gesellschaft. Sie integriert Strategien zur Stressbewältigung, zur Förderung der mentalen Gesundheit und zur Erhaltung eines ausgewogenen Lebensstils.
8. Lernen von anderen (5 Stimmen): Meine persönliche Lernumgebung bietet mir Möglichkeiten andere bei der Anwendung von Wissen zu beobachten und von diesen Vorbildern und deren Erfahrungen zu lernen.
9. Learning by Doing (5 Stimmen): Meine persönliche Lernumgebung ermutigt mich, mir neues Wissen durch das praktische Tun anzueignen, statt nur aus Texten, Medien und durch Vorträge zu lernen.

Visualisierung des Systemmodells mit generativer KI (Stable Diffusion)

Unser ursprünglicher Plan war, das Systemmodell in der Software BrickLink Studio mit Bestandteilen der eingereichten Modellen nachzubauen. Das hat sich leider als viel zu aufwändig herausgestellt. Deswegen haben wir aus den neun Eigenschaften einen Prompt erstellt und eine Lego-artige Grafik mit der generativen Künstlichen Intelligenz (KI) erstellen lassen. Zum Einsatz kam das über die Software Draw Things lokal laufende Modell Stable Diffusion SDXL 1.0. Insgesamt haben wir 14 Bilder generiert (s.a. Downloads unten) und für das neunte Bild entschieden.

Für die Präsentation des finalen Systemmodells auf dem KnowledgeCamp 2023 in Köln (Aufzeichnung der Session wird noch veröffentlicht) haben wir die Grafik in eine Powerpoint-Präsentation eingefügt, zusammen mit Textboxen zu den neun Eigenschaften. Die Eigenschaften erscheinen per Klick, so dass man die perfekte Lernumgebung in einer Präsentation Schritt für Schritt erklären kann. In der Grafik ist zusätzlich das locon23 Logo, ein Titel und ein QR-Code mit Link zur Dokumentation der Veranstaltung eingefügt.

Downloads

Alle Downloads sind unter Creative Commons Namensnennung 4.0 International (CC BY 4.0) verfügbar. Sie können gerne heruntergeladen, verwendet und verändert werden.

• Präsentation mit Systemmodell und Eigenschaften (PPTX, PDF)
• Grafik Systemmodell MIT Eigenschaften (720p, PNG)
• Grafik Systemmodell OHNE Eigenschaften z.B. für Bildschirmhintergründe) (4K, PNG)
• Sammlung aller … Versuche mit der generativen KI (ZIP mit den PNGs)
• Tabelle mit Auswertung der Eigenschaften (XLSX)