Wie schreibt man einen #lernOS Guide? Einige Vorüberlegungen zu einer Anleitung

Eigentlich hatte ich mir das als Aufgabe für die Sommerpause vorgenommen. Ich wollte eine kleine Anleitung schreiben, wie man eigentlich lernOS Guides schreiben kann, denn in Zukunft soll dazu jeder in der Lage sein. Warum erst in der Sommerpause? Weil bis dahin mehr Erfahrungen mit den drei bestehenden Leitfäden (lernOS for You, lernOS Expert Debriefing Leitfaden, lernOS Podcasting Leitfaden) vorliegen würden.

Doch an einigen Stellen laufen schon Überlegungen zu neuen Guides, so dass ich diese Aufgabe vielleicht ein bisschen vorziehen werde. Karsten tüftelt an einem KM 101 Leitfaden und Karl ist mit einer Gruppe von Sketchnoter*innen an einem lernOS Sketchnoting Guide dran:

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Mit der Version 1.1 des lernOS for You Guides haben wir das Konzept von “Lernpfaden” (learning paths) eingeführt. Die Grundidee ist, dass der selbstgesteuerte Lernprozess als Grundstruktur immer 13-wöchige Sprints verwendet, die Lerninhalte sich in Form der Katas (Übungen) aber je nach Lernziel ändern können. Dafür muss man die Sprints mit dem Sprint Planning (Woche 0), der Sprint Retrospektive (Woche 12) und den Lernpfaden/Katas so aufbauen, dass sie modular und austauschbar sind. Das habe ich im Release Webcast zur Version 1.1 kurz beschrieben:

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Außerdem wäre es aus meiner Sicht sinnvoll, wenn das Inhaltsverzeichnis der lernOS Leitfäden gleich strukturiert ist, damit sich die Lernenden schnell zurecht finden können. Hier war für mich das gedankliche Vorbild die ISO 9001, die in den letzten fünf Jahren eine sog. High Level Structure (HLS) entwickelt haben, damit verschiedene Management-Standards die gleiche Struktur haben und sich teilweise auch Inhalte teilen können. Die drei bestehenden Leitfäden haben aus historischen Gründen unterschiedliche Strukturen. Diese habe ich bei mir im OneNote schonmal nebeneinander gelegt und versucht, daraus eine “lernOS HLS” abzuleiten:

Aus diesen und weiteren Vorüberlegungen ließen sich dann ein paar erste Grundregeln für die Erstellung von ganzen lernOS Leitfäden oder Lernpfaden ableiten:

  • Ein lernOS Leitfaden oder lernOS Lernpfad ist unter Creative Commons Attribution Lizenz (CC BY) verfügbar.
  • Ein lernOS Leitfaden verwendet die lernOS High Level Structure als Grundstruktur.
  • Die Quellen eines lernOS Leitfadens sind in einem Repository auf github auf Basis einer im lernOS Core bereitgestellten Vorlage verfügbar.
  • Alle lernOS Inhalte verwenden das lernOS Glossar und weitere Sprach- und Formatierungskonventionen (Sie/Du, aktive/passive Sprache, neue/alte Rechtschreibung etc.).
  • Die Katas eines Lernpfads sind für die 13 Wochen eines Lern-Sprints ausgelegt (mindestens 11 Übungen). Daumenregel für den Zeiteinsatz pro Woche sind 1-2 Stunden.
  • Die Katas eines Lernpfads müssen für alle Lernenden in Selbstorganisation und mit vertretbarem Aufwand möglich sein (keine Inhalte hinter Paywalls, keine Teilnahme an kostenpflichtigen Veranstaltungen etc.).
  • Die Beschreibung der Katas folgt der einheitlichen Struktur der Vorlage, wenn keine zwingenden Gründe dagegen sprechen.
  • Für den Learning Circle Moderator wird eine Checkliste angeboten, die ihn bei der Begleitung des Lernpfads unterstützt.

Das ist mal ein “braindump” meiner bisherigen Gedanken zu einem “How to write a lernOS Guide?” Tutorial, die sicher keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit erheben. Meine Frage an alle, die sich mit dem Gedanken tragen, auch mal einen lernOS Guide/Lernpfad zu erstellen oder sich mit der Materie auskennen: ergibt das so Sinn? Was fehlt? Wo besteht die Gefahr der “Überregulation”?

3 Kommentare zu „Wie schreibt man einen #lernOS Guide? Einige Vorüberlegungen zu einer Anleitung“

  1. Alexander Rose

    Hi Simon,
    für den Anfang schon mal sehr hilfreich.

    Ich habe eine Frage zu folgendem Szenario. In 12 Monaten besitzt die Community 5-8 etablierte Lernpfade.
    Wenn man dann einen Circle durchführt, bei dem jeder TN einen anderen Pfad verfolgt, wie würde die gemeinsame Stunde dann aussehen? Same same, but more? Oder wäre ein anderer didaktischer Ansatz sinnvoller? Gibt es dazu schon Erfahrungen / oder Überlegungen? Macht Siestas überhaupt Sinn?

    LG Alex.

  2. Das ist eine sehr gute Frage. In der ersten Version des lernOS for You Guide hatte ich mal unterschieden zwischen WOL-Style (alle haben ein eigenes Ziel, machen aber die gleichen Übungen) und OKR-Style (alle haben ein eigenes Ziel, machen aber keine gemeinsamen Übungen) im Circle.

    Ich würde es so sehen: bei Lernpfaden wie Podcasting oder Sketchnoting ist es sinnvoll, dass alle Circle Mitglieder den gleichen Lernpfad und damit auch die gleichen Übungen machen.

    In meinem Blog WOL+ – What happens after a WOL Circle (https://cogneon.de/2018/05/09/wol-what-happens-after-working-out-loud-circle-1-wolplus/) habe ich mal die Idee aufgebracht, auf einen WOL Circle eine Mastermind Gruppe als loseren Verbund mit regelmäßigen Treffen aber niedrigerer Frequenz folgen zu lassen (siehe auch Lifehack How to run a Mastermind Group: https://www.lifehack.org/articles/featured/how-to-start-and-run-a-mastermind-group.html).

    Da muss man aber vermutlich nochmal etwas “Gehirnschmalz” reinstecken. Ich stoße bei Gelegenheit dazu mal eine Diskussion auf CONNECT an, dann können wir das vielleicht schärfen.

  3. Hallo Simon,
    wie Du weißt wollen wir einen Lernpfad mit unterschiedlichen Organisationen zum Thema Diversity. Ich finde die Anleitungen für die Grundstruktur und die Vorgaben für die Inhalte gut und wichtig. Bei den technischen Vorgaben gehe ich auch mit. Evtl. würde ich hier Unterstützung brauchen. Könntest Du uns beim hochstellen der Unterlagen dann später helfen? Danke und lg Pivi

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