Am 25./26.10.2006 habe ich die Knowtech 2006 in München besucht und dort auch einen Vortrag gehalten. Hier meine Notizen zu den Vorträgen, die ich mir angehört habe:
skillMap: Wissenstransprenz für verteile Organisationen
- Referent: Bertolt Meyer (Institut für Psychologie, Humboldt-Universität Berlin), Sarah Spiekermann (Institut für Wirtschaftsinformatik, Humboldt-Universität Berlin)
- skillMap developer blog
- Ergebnis eines BMBF-geförderten Forschungsprojekts
- Model: Prozesse/Aktivitäten, Dokumente, Menschen und Themen miteinander vernetzen (Trier 2003, 2005)
- Beispiele: KnowWho (Fujitsu, s.a. OKAR, Fujitsu Business Information Navigation Technology), Commetrix
- Skillmap (Version 1.0): Visualisierung eines Begriffsnetzwerks (Mitarbeiter beschreiben Ihre Skills als Schlagworte selber) und eines sozialen Netzwerks (Mitarbeiter geben an wie „stark“ sie Wissen miteinander austauschen)
- Beschreibung in XGMML
- Idee ist Umsetzung in AJAX als Webservice, zusätzlich sollen beliebige Objekte anzeigbar sein
- Ontologien-Download bei Taxonomy Warehouse
Mitarbeiter-Weblogs als Ansatz für unternehmensinternes Wissensmanagement
- Manfred Langen, Karsten Ehms (Siemens AG, Corporate Technology)
- Guidelines for Siemens Blogs (v 1.0, Oktober 2005)
- Siemens Blogosphere Startseite: Latest Postings, Most active conversations, Tags/Topics, Most active weblogs, Search
- Statistik: 262 weblogs, 1071 posts, 1957 comments, 850 different tags, 670 compliant users
- Kein explizites Rollout, Tool wurde einfach zur Verfügung gestellt (evolutionäres Vorgehen)
- Auch Gruppenweblogs sind möglich
- Nutzung auch in USA und Asien
Stefan Smolnik: Google vs. Semantic Web
- Referent: Stefan Smolnik (European Business School)
- Buch: Wissensmanagement mit Topic Maps in kollaborativen Umgebungen
- Fragestellungen: Wer strukturiert (Mensch vs. Maschine)? Wann strukturieren (nach Erstellung vs. bei der Ablage vs. während der Suche)? Wo strukturieren (im Informationsobjekt vs. in separater Struktur)? Was strukturieren (natürlich-sprachliche Informationen, Fachliteratur, Patente)?
- Suchearten: Volltextsuche, Föderative Suche, Strukturierte Suche, Geführte Suche mit Entscheidungsbäumen, …
- Empfehlungen für natürlich-sprachliche Informationen: Volltextsuche
- Empfehlungen für Fachliteratur/Patente: Ontologie/Topic Maps
- Daumenregel: Aufwand und Anforderungen für sematische Technologien deutlich höher als bei Volltextsuche, ALLERDINGS: Technologien entwickeln sich weiter, immer mehr branchenspezifische Ontologien verfügbar
- Fragen zur Technologieauswahl: Welche Prozesse sollen unterstützt werden? Liegen vorstrukturierte Informationsbestände oder Strukturen vor? Welche Art von Informationsbedürfnisse sind zu befriedigen?
Bodo Winkler: Prozessorientiertes Wissensmanagement bei der Siemens Medical Solutions
- Referent: Bodo Winkler (Director Knowledge Management)
- KnowledgeSharing@Med
- Vision und Strategie: Siemens richtet sich an globalen Megatrends aus (Energie, Environmental Care, Automation&Control, Industrial&Public Infrastructures, …)
- Vorgehensweise im Wissensmanagement: clarify knowledge needs, Standardize processes and define responsibilities, centralize and structurize relevant information, foster collaboration in knowledge creation, disseminate content focussed to target groups, provide local experts with central research
- Bisher erreicht: common process, expert communities, integrated KM system, …
- Process-driven KM and collaborative KM
- 2000 Communities of Practice mit ca. 40.000 Mitgliedschaften (Projekt-Communities, Themen-Communities, Kunden-/Lieferanten-Communities)
- CoPs werden jetzt prozessorientierter organisiert (alle CRM-Manager etc)
Christoph Bischoff: People Ready Software
- Referent: Christoph Bischoff (Microsoft Deutschland GmbH)
- People Ready Software
Sanaz Sattari: The Web-based Knowledge Map – We Know
- Referentin: Sanaz Sattari (RWTH Aachen)
- Homo Sapiens vs. Homo Zappiens
- Wissenslandkarten visualisieren Wissen in Organisationen dar und basieren auf einem Model
- Einsatu der Wissenslandarkte als Blended Learning Werkzeug
- Das „Eisberg-Model“ von Nonaka und Takeuchi … das kannte ich bisher auch nicht, ich denke die Referentin meinte das SECI-Modell und das Eisberg-Bild von Wikimedia
- Storytelling Methode: planen, interviewen, extrahieren, schreiben, validieren
- Ausblick: Wiki-Einbindung zur Redaktion
Hansjoerg Klimetzki: Einfahren der Innovationsernte – Aus dem Projektgeschäft zu Innovationsansätzen
- Referent: Hansjoerg Klimetzki (Sun Microsystems GmbH)
- Methode AIM: architect, implement, manage
- Klassifizierung von Dokumenten: Type, Category, Title/Headline, Description, US English Summary Description
- Klassifikation mit unternehmensweiter Ontologie (zusätzlich freie Verschlagwortung)
- Advanced Search sucht in Klasifikation
- Wikis und Weblogs werden eingesetzt
- Knowledge Management System bei Sun ist Projektablagesystem mit Klassifikation
- Projektübersicht wird generiert (Region, Projektname, ProjektID, Datum, CRM Opp Status, Anzahl Dokumente, Anzahl von Dokumenten nach Statusänderung(?)
- Messung der Wiederverwendungsrate über Win-Rate
- Nach 12 Monaten ca. 200 Nutzer
- Erfolgskritisch: Offline-arbeiten mit Dokumenten
- Problematisch: „Resistenz“ der Mitarbeiter gegen definierte Prozesse
- Einbettung in umgebenden Prozess führte zu verbesserten Akzeptanz
Simon Dückert: Die Methode Expert Debriefing – Wissenssicherung bei ausscheidenden Mitarbeitern eingebettet in das Konzept der Lernenden Organisation
- Informationen zum Vortrag im separeten Weblog Vortrag „Die Methode Expert Debriefing“ auf der Knowtech 2006
Thomas Jenewein: Drei ausgewählte Knowledge Transfer Consulting Projekte innerhalb der SAP AG
- Referent: Thomas Jenewein (SAP)
- Projekt 1: Die Integration von informellem und formellem Lernen
- Projekt 2: Auslagern der Vertriebs
- Projekt 3: Podcasting zum Knowledge Transfer (Podcast Directory mit Social Tagging soll aufgebaut werden)
- Nutzungsszenarien nach Nutzungsszenarien: Parallel zu anderen Aktivitäten, unterwegs, am Arbeitsplatz (je nach verfügbarer kognitiver Kapazität)
Robert Kaiser: Wissensbewahrung bei der Stadt Erlangen
- Referenten: Robert Kaiser (Stadt Erlangen), Michael Müller (scinovis)
- „Erlangen auf dem Weg zur Wissensstadt“ (siehe auch Erlangen AG und Cogneon-Projekt regiolog)
- Zielsystem der Stadt Erlangen und eGovernment-Zielsystem (Image als eCity schaffen)
- Vorgehensweise: Kick-off Meeting, Vorgespräch, Einarbeitung in das Wissensgebiet, Aufbau einer Wissenslandkarte, 4 Sitzungungen zur Wissenserhebung, Abschlusspräsentation und Projektreview
Wilko Krass: Die WM-Initiative am Fraunhofer IIS
- Referent: Wilko Krass
- Siehe auch eine der Wurzeln dieses Beitrags, meine Diplomarbeit: Entwurf und prototypische Realisierung eines mit der Beschreibungssprache XML erstellten Werkzeugs für die Verwaltung informationstechnischen Wissens (so war das in 1999 :-)
- Rahmenbedingungen: schnelles MA-Wachstum, verteilt auf 6 Standorte, Systembedingte hohe Fluktuation (2-6 Jahre Verweildauer)
- Ca. 130.000 Aufrufe pro Monat
- Wissenslandkarte (polyhierarchisch) mit Wissenslandkarten Navigator
- Wissensträger tragen sich in Yellow-Page-System selber ein (nur Selbsteinschätzung, keine Fremdeinschätzung)
- Kopplung von Wissenslandkarte, Dokumentenmanagement, Yellow Pages, Diskussionsforen, Mailforen
Marion Steinert: KIKOS – ein kommunales Informations- und Kommunikation
- Referentin: Marion Steinert (KGSt)
- KIKOS: Wissensdatenbank (einige Tausend Dokumente), Diskussionsforum, Schwarzes Brett
- Volltextsuche wir am liebsten benutzt
Hinweis: haben Sie interesse, die Erkenntnisse der Knowtech 2006 in Ihre Organisation zu holen? Wir kommen gerne zu 1-2 tägigen Wissenstransferworkshops zu Ihnen ins Haus. Kontaktieren Sie uns.
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