Seit Oktober 2016 liegt mit dem Dokument Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft die neue Strategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vor.
Bundesministerin Wanka greift im Vorwort die Digitalisierung der Gesellschaft als Treiber auf und spannt den Bogen zum Lebenslangen Lernen:
Wir möchten Menschen in die Lage versetzen, sich selbstbestimmt in der digital geprägten Gesellschaft zurechtzufinden. Gute Bildung ist dafür die Voraussetzung. Für eine freie Entfaltung, für gesellschaftliche und soziale Teilhabe wird das Beherrschen digitaler Technologien an Bedeutung gewinnen. Dazu gehört auch die Fähigkeit, Risiken einschätzen und mit ihnen umgehen zu können. Alle Bildungsbereiche – von der frühkindlichen Förderung über die Schulen, Ausbildung und Studium bis hin zum lebenslangen Lernen – müssen hier ihren Beitrag leisten.
Beim Lesen des Dokuments und Betrachtung der genannten Handlungsfelder hatte ich das Gefühl, dass es mehr um Digitale Transformation und Digitale Medien als um den Aspekt der Wissensgesellschaft geht (s.a. Merkmale der Wissensgesellschaft). Ich stolpere auch über den Begriff “digitale Wissensgesellschaft”, denn wir Menschen bilden diese Gesellschaft und wir werden ja auf absehbare Zeit analog bleiben. Ich spreche daher im Folgenden lieber von der “digital-vernetzten Wissensgesellschaft”.
Ich glaube, wir müssen in den nächsten Jahren in der Gesellschaft und in Unternehmen alle Bestandteile der digital-vernetzten Wissensgesellschaft in den Blick nehmen:
- Digitalisierung: Digitale Medien, Digitale Fähigkeiten. Digitale Führung, Digitalisierung von Prozessen, Digitalisierung von Produkten und Dienstleistungen, Digitale Geschäftsmodelle
- Vernetzung: insbesondere die Vernetzung über bestehende Silos hinweg (Abteilungen, Unternehmen, Wissenschaft/Wirtschaft, International), Formate, Veranstaltungen und Orte der Vernetzung (Barcamps, Podcasts, Blogs, Vlogs, Coworking Spaces, Science/Knowledge Slam, Communities of Practice)
- Wissen und Lernen: Faktenwissen, prozedurales Wissen (know-how), Erfahrungswissen, Formelles und informelles Lernen, 70/20/10-Ansätze, Blended Learning
Wenn jeder diese Themen in seinen Einfluss- und Wirkbereich bringt, werden wir überrascht sein, wie schnell wir gemeinsam voran kommen.
Scholarch der Cogneon Akademie. Von der Ausbildung Dipl.-Ing. Elektrotechnik mit Schwerpunkt Digitale Nachrichtentechnik. Ich brenne für Lernende Organisationen, Wissensmanagement, New Work und Lebenslanges Lernen. Mitglied in Corporate Learning Community, Gesellschaft für Wissensmanagement, Chaos Computer Club uvm. Weiterer Podcast unter http://knowledge-on-air.de.