5 Methoden, die Wissensarbeiter*innen kennen sollten!

Update 04.11.2017: auf Basis der Kommentare unten habe ich am Ende des Blogs eine Methodenliste kuratiert, die ich später noch in einer kleinen Umfrage bewerten lassen und dann zur ersten Version der Top 20 LernOS Apps verwenden möchte.

Ich bin aktuell in einem Working Out Loud Circle und meine Hausaufgabe aus Woche 9 ist, ein Blogbeitrag im Format Listicle zu verfassen und darin einige wertvolle Ressourcen zu listen. Da mein WOL-Ziel mit dem Aufbau eines Methodenpools in einem internen Wiki zu tun hat, stelle ich im folgenden kurz meine Top-5-Methoden für Wissensarbeiter*innen vor und verlinke meine wichtigsten Quellen dazu:

 

  1. Getting Things Done: Getting Things Done (GTD) ist eine Methode zur Selbstorganisation von Wissenarbeiter*innen. Sie geht davon aus, dass der Arbeitsalltag durch “Stuff” gestört wird, der intelligent organisiert werden will. Im Getting Things Done Podcast spricht Erfinder David Allen über viele Details.
  2. Memex: die Idee des Memex stammt von Vannevar Bush aus dem Jahr 1945. Es handelt sich um die Idee eines “Memory Extender”, der Daten und Inhalte speichert und abrufbar bereithält. Früher habe ich ein persönliches Wiki auf Basis von TiddlyWiki als Memex verwendet, heute spielt diese Rolle OneNote.
  3. Community of Practice: Eine Community of Practice (CoP) ist nach Etienne Wenger eine Gruppe von Personen mit einem gemeinsamen Interesse, die durch regelmäßige Interaktion voneinander lernt. Wenger stellt mit dem Artikel CoP – A Brief Introduction und dem CoP Quick Start-up Guide einen guten Einstieg zur Verfügung.
  4. Wissenslandkarte: eine Wissenslandkarte ist eine graphische Darstellung von Wissensgebieten und deren Zusammenhängen. Am einfachsten kann man Wissenslandkarten in hierarchischer Form mit einer Mind-Mapping-Software wie MindManager, XMind oder Freemind erstellen.
  5. Working Out Loud: mit Working Out Loud kann man sich sein eigenes Netzwerk strategisch so aufbauen, dass man die eigenen Ziele besser erreicht, als alleine (wer alleine arbeitet addiert, wer gemeinsam arbeitet multipliziert). Die Anleitung in Form der WOL Circle Guides sind frei verfügbar.

Was sind die Top 5 in Eurer Werkzeugkiste? Schreibt sie einfach unten in die Kommentare! Gerne auch nur als kurze Liste ohne große Erläuterung.


Kuratierte Methodenliste (siehe Update oben):

  1. Barcamp
  2. Brainstorming
  3. Brainwriting
  4. Community of Interest
  5. Community of Practice
  6. Dateisystem
  7. Enterprise Social Network (intern)
  8. Fragetechnik
  9. Getting Things Done
  10. Meetup
  11. Memex (OneNote)
  12. Microblog (Twitter)
  13. Mind Map
  14. Podcast
  15. Seek > Sense > Share
  16. SMART (Zielmanagement)
  17. Social Bookmarks (pinboard.in)
  18. Soziales Netzwerk (extern)
  19. Tagging
  20. Texteditor/-verarbeitung (Etherpad, Word, OpenOffice)
  21. Weblog
  22. Wissenslandkarte
  23. Working Out Loud
  24. World Cafe

14 Kommentare zu „5 Methoden, die Wissensarbeiter*innen kennen sollten!“

  1. Die Selbstorganisation als Wissensarbeiter lerne ich gerade kennen und für mich sind folgende Schwerpunkte damit verbunden:
    1. Selbstmotivation mit definierten smarten Zielen, notiert und an der Wand visualisiert, was mich täglich antreiben soll
    2. Zeitmanagement – Planen und Zeit gewinnen, Zeitfresser erkennen und sich der Prioritäten besinnen, positiv starten, mit Terminplaner
    3. Organisation am Arbeitsplatz – neben Laptop und Cloud als elektronische Ablage liegen am Schreibtisch noch das Studienheft, die Zeitschrift oder Handschriftliches – alles in allen, die Ablage ist zu strukturieren, am besten nach Arbeitsthemen, nach Aktuellem, Kreativem, Formellem, …, Archiv
    4. Daten, Dokumente, Erkenntnisse und Ideen wollen schnell erfasst sein – die Favoriten der Tools: MindManager, OneNote, OneDrive for Business und Visio
    5. Effiziente Kommunikation im Netzwerk und die Bereitschaft dazu, mit Offenheit und Vertrauen – starte nun auch in einem WOL-Circel, ziehe ausgewählte Interessenten in eine Community of Interest, dort aber sind die Themen und die Zielgruppe bekannt, dort auch in einer kleinen Gruppe und zu Beginn in einer Region gestartet

  2. 5 methoden/tools für wissensarbeiter: (martin lindner)

    (1) pinboard.in (mein externalisiertes gedächtnis. auch eine methode, alle interessanten sachen (viel zu viele) ganz schnell zu verarbeiten (exzerpieren, taggen), mit dem beruhigenden gefühl, dass ich wieder drauf schauen KÖNNTE, wenn es wichtig würde. ohne das würde ich nicht auskommen.

    (2) zwei niedrigschwelligste TXT-tools: bei mir ist das BabelPad und Etherpad (als zumpad.de oder vhspad.de). das gibt mir das enthemmte al fresco-gefühl. ich habe mir #Word und #OpenOffice abgewöhnt. das benutze ich nur noch zum formatieren. und sogar GDocs nehme ich nur für kollaborative arbeit an dokumenten, nicht für eigene texte.
    ich glaube, dass ich immer noch das file-system (auf einem stick) statt tools wie onenote benutze. dort fühle ich mich immer merkwürdig eingesperrt.

    (3) ja, tatsächlich: twitter: jetzt, da ich gerade versuche, eine digitalisierungsbewegung im emsland zustande zu bringen, merke ich erst, wie wirkungsvoll das auch außerhalb meiner (geliebten) blase ist. das niedrigschwelligste und zugleich publikationsartigste “social” tool.

    (4) GTD (getting things done): ich gebe simon recht. ich benutze es zwar nie konsequent, aber das prinzip beeinflusst mich stark. jede/r sollte das für sich einmal durchgearbeitet haben. wenn ich richtig verzweifelt bin, hilft mir auch die #pomodoro-methode.

    (5) [irgendein visualisierungs-tool] da habe ich noch nicht das optimale, aber es ist sehr wichtig. de facto mache ich das mit stift auf papier, aber ich hoffe, ich kriege das jetzt mal mit „stift auf tablet” (vielleicht auch in onenote!) hin.

    siehe http://vhspad.de/p/ml-wissensarbeit (q.e.d.)

  3. Hallo Simon,
    ich komme gerade nur auf drei weitere Methoden (wenn ich nicht zu kleinteilig werden will), aber die werfe ich gerne schon mal in die Runde. Es sind wahrscheinlich Deine Plätze 6-8 …
    1) Seek > Sense > Share: eine einfache Formel von Harold Jarche, die das Stichwort “Persönliches Wissensmanagement” für mich auf den Punkt bringt;
    2) BarCamps: stehen für mich für die Selbstorganisation von Wissensarbeitern und den Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe;
    3) Blogging: immer noch die Essenz dessen, was man einmal unter “user-generated content” verstanden hat, bevor die großen sozialen Netzwerke es unter ihre Fittiche genommen haben.

    Ansonsten fühle ich mich in deinen Top 5 gut aufgehoben.

  4. Martin Geisenhainer

    Wow, einige Eurer Top 5 gehörten bisher zu meinen *Top Unknown*. Sehr schön, kann ich nun Neues ausprobieren! Was meine Top 5 angeht, will ich jetzt nicht wiederholen, was vor mir schon aufgezählt wurde. Vielleicht noch zwei Methoden, die ich immer wieder als enorm wissensbereichernd empfinde.
    Zum einen das gute, alte *Brainstorming*. Ich empfinde es immer wieder als frappant, welches Potenzial in einer Gruppe schlummert, die Ideen und Gedanken frei fliessen lassen darf. *Brainwriting* geht hier fast noch weiter, weil jedes seine Gedanken direkt in die, der anderen einfliessen lassen kann.
    Zum zweiten geniesse ich seit einiger Zeit mit zunehmender Begeisterung *Meetups*. Sowohl als Teilnehmer, aber auch schon als Teilgeber. Und in beiden Rollen stiess ich auf neues Wissen. Und, auch nicht unwichtig, auf die Freude daran, sich neuem Wissen zu öffnen, auch wenn es sich nicht gleich erkennbar mit meinen Themen beschäftigt.
    Vielen Dank für die *neugierige Frage*. Eigentlich gehören auch solche Fragen – egal von welcher Seite – zu meinen beliebten Methoden als Wissensarbeitender.

  5. Werner Stockinger

    Hier meine Top-Liste (ich unterscheide zw. Tools und Methoden und nenne nur Methoden):
    — Netzwerke (intern/extern) – auch in Form von Communities
    — Unkonfrerenzen (Barcamps, World Cafe, Lean Coffee, etc.)
    — Working Out Loud
    — Fachartikel (Blogs, social tools, Podcast), Fachbücher (ja, ich lese ab und zu auch noch Bücher (Papierform, eBooks, Hörbuch)
    – Selbstorganisation (z.B. GTD)

  6. Meine aktuellen 5 Top Methoden/Tools:
    1. #Barcamp (insbes. Themenbarcamps),
    2. #KnowledgeNetworking (Wissen teilen; sich & andere vernetzen; “Netzwerke vernetzen!”),
    3. #OneNote (Wichtiges, Marginales festhalten; quasi aus dem Temporallappen “auslagern”),
    4. #Tagging (Themen-, Personenbezogen auch beim Netzwerken, u. a. mit … ),
    5. #SocialNetworks wie #LinkedIn, #XING und vor allem #Twitter

  7. Aufgrund der kurarierten Liste komme ich auf 7 grundsätzliche Bereiche, die jede/r vermutlich irgendwie bearbeitet, nur eben mehr oder weniger wirkungsvoll, mit unterschiedlichen Tools und Formaten.

    1. Memex: externalisiertes Denksystem, Mikro-Wissen als “small pieces loosely joined”. Ablage, systematische Sammlung. Wenn man es kollektiv macht: ein Wiki.
    2. Notieren und Aufzeichnen: auf Papier oder Bildschirm, handgeschrieben, gezeichnet, getippt, speech2txt.
    3. Wissenslandkarten/Canvas: Visualisierung, visuelle Übersichten, Patterns. Frei gezeichnet oder als ausgefüllter Canvas.
    4. Lautes Wissensarbeiten und Mikro-Publizieren: Laut denken in Formen, die für andere benutzbar und anschließbar sind, von der der Notiz (Microblogging) über mehr oder minder flüchtige Blogposts bis zur “Publikation”. Hierhin gehören auch Podcasts und Youtube-Videos.
    5. Agiles Mikro-Projektmanagement: GTD, Goalsetting, Ziele definieren. Agile Instant-Projektplanung.
    6. Schwarm-Präsenz, offene und intensive Präsenzformate: Von Meetups (und Flash Mobs) bis zu Barcamps, Hackathons usw.
    7. Gruppen/Communities (online und hybrid): Communities of Practice, Communities of Interest, Lose Co-working Projektgruppen (die also noch kein Projektteam sind), usw.

  8. Pingback: Zehn Empfehlungen für die Gestaltung der persönlichen Lerninfrastruktur – wortkarg

  9. Hallo Simon! Vielen vielen Dank für diese super Zusammenstellung, des Wichtigsten!
    Am 03.11.17 gab es eine WOL -Veranstaltung mit John Stepper bei Siemens in Erlangen – interessant, inspirierend und irgendwie… mit viel Lachen in beflügelnder Arbeitsatmosphäre.

    Könntest Du vielleicht auch ein extra PodCast mit John machen? Du Hast zwar in 2015 ein Podcast über WOL bei der Deutschen Bank gemacht. Aber erst nach der Veranstaltung sind mir viele Sachen im Podcast besser klar geworden. Bin mir sicher, dass viele Deiner Zuhörer von einem direkten Interview mit John Stepper prfitieren würden.

    Liebe Grüße
    Asja

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