Die 6 Trends 2020 für den digitalen Arbeitsplatz aus dem Gartner Hype Cycle for the Digital Workplace

Dass die Corona-Pandemie wie ein Brennglas auf viele Bereiche unseres Lebens wirkt, haben wir mittlerweile vielerorts gelesen, gehört und gesehen. Durch Homeoffice und verteilte Arbeit gilt das natürlich auch für den digitalen Arbeitsplatz. Schon sehr früh machten Witze in den sozialen Medien die Runde, dass Covid-19 in Bezug auf die digitale Transformation der Arbeit geschafft hat, woran sich CEO und CIO vorher die Zähne ausgebissen haben (Quelle: businessillustrator.com):

In welchen Bereichen das Brennglas aktuell besonders stark wirkt, zeigen sich die sechs großen Trends aus dem Gartner Hype Cycle für den digitalen Arbeitsplatz 2020:

  1. The new work nucleus: der neue Kern der Werkzeuge für die Zusammenarbeit besteht aus Tools für persönliche Produktivität, Kommunikation und Kollaboration, die in ein Cloud-Office-Produkt integriert sind. Zu einem großen Anteil wird das vermutlich Office 365 sein, aber auch andere Werkzeuge wie GSuite oder Nextcloud.
  2. Bring your own thing: Mitarbeiter*innen nutzen zunehmend eigene Geräte. Dazu gehören die klassischen Bring-Your-Own-Device Endgeräte (Smartphone, Tablet, Laptob), aber auch Fitness Tracker, Sprachassistenten, smarte Kopfhörer und VR Brillen.
  3. The distance economy: vor der Pandemie waren persönliche Treffen die Regel und virtuelle Treffen die Ausnahme. Dieses Verhältnis hat sich jetzt komplett umgekehrt. Das gilt nicht nur für interne Besprechungen und Trainings, sonder auch für die Interaktion mit Kunden und Bewerbungsgespräche.
  4. Smart workspaces: die Arbeitsumgebungen werden “smarter” (ich vermeide an dieser Stelle immer “smart” mit “intelligent” zu übersetzen). Gemeins sind Technologien, wie IoT, Digital Signage, virtuelle Arbeitsumgebungen, Bewegungssensoren und Gesichtserkennung.
  5. Desktop-as-a-service: ein Schub für die Entwicklung hin zu Infrastrukturen mit virtuellen Desktops, die die Nutzung von Anwendungen z.B. von privaten Endgeräten wie Tablets oder Laptops ermöglichen.
  6. Democratized technology services: nicht mehr die IT-Abteilung definiert die finale App oder Anwendunge, sondern die zukünftigen Nutzer wirken mit oder entwickeln ihre Anwendung auf Basis von low-code/no-code Plattformen selber (Citizen Developer).

Wie in den Gartner Hype Cylce Trendberichten üblich, enthält auch dieser wieder eine Kurve, in der die Trends und die Dauer bis zum Erreichen des “Plateaus der Produktivität” eingetragen sind (Quelle: Gartner):

Für unsere Arbeit in der Cogneon Akademie sind daraus folgende Themen besonders interessant und verfolgenswert:

  • Immersive Workspaces – durch die zunehmende Verbreitung von AR/VR-Technik, wird das für die verteilte Zusammenarbeit an physischen Objekten interessant
  • Internal Talent Marketplaces – vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des zunehmenden Fachkräftemangels werden es sich immer weniger Unternehmen leisten können, Wissensarbeiter*innen einfach gehen zu lassen
  • Virtual Events – einfache Konferenzen oder BarCamps kann man recht leicht in Videokonferenzen und Chats abbilden. Insbesondere die soziale Komplexität von Community-Veranstaltungen, Messen und Weiterbildungen bleiben dabei aber oft auf der Strecke
  • Voice of the Employee – ist sowohl intern in Form von Blogs, Podcasts und vLogs für den Wissenstransfer, als auch extern als Firmenbotschafter und Innovation Scouts ein sehr wichtiges Thema
  • Data Literacy – in unseren Workshops Digita Literacy in a Day merken wir, wie groß der Bedarf an dem Aufbau von Medienkompetenz in der Breite einer Organisation ist. Der spezielle Fokus auf Data Literacy wird hierbei in Zukunft an Bedeutung gewinnen.
  • Knowledge Graphs – neben dem Sammeln, Dokumentieren und Vernetzen von unstruktierten Inhalten wird die Silo-übergreifende Vernetzung von Informationen große Mehrwerte bringen. Ein Beispiel ist das Projekt Cortex von Microsoft und der Microsoft Graph.
  • Conversational User Interfaces – ich bin persönlich kein großer Fan von Sprachassistenten, sehe aber in meinem Umfeld, dass sich diese kontinuierlich verbreiten. Auf vielen Webseiten im Internet sieht man mittlerweile kleine Chat-Fenster für den synchronen Dialog (mit Menschen oder Chatbots). Das wird auch Einzug in die Intranets halten.
  • Employee Wellness – unsere Arbeit erzeugt mittlerweile immer weniger phyische Krankheiten. Aber Arbeitsverdichtung, Stress und Unsicherheit führt zu immer mehr psychischen Erkrankungen. Hier braucht es maßnahmen zur stressfreien und produktiven Arbeit (z.B. lernOS) und zur gezielten Entspannung. Hier freut es mich besonders, dass dazu noch in diesem Jahr getrieben durch ein Team rund um Rebecca und Hardy der lernOS Mindfulness Guide erscheinen wird.

Themen wir Cloud Office und Enterprise Social Networks (ESN) haben mittlerweile das Platteau der Produktivität erreicht. Wer als Organisation hier immer noch keine Lösung hat, sollte sich ranhalten, um nicht zu den “laggards” zu gehören :-)

Welche Trends seht ihr im Bereich des digitalen Arbeitsplatz aktuell? Schreibt eure Meinung und Gedanken gerne unten in die Kommentare.

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