#cl20 MOOC: Rückblick auf die erste Woche mit DB Training

Anfang dieser Woche fiel der Startschuss für den Corporate Learning 2.0 MOOC (#cl20). Seit dem Management 2.0 MOOC ist das der erste öffentliche Online-Kurs an dessen Organisation ich über meine Mitgliedschaft in der Corporate Learning Alliance (CLA) beteiligt bin. Ziel der CLA ist dabei, das informelle Lernen in Unternehmen zu fördern.

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Ich erinnere mich noch an das CLA-Treffen am 7. Januar 2015 in Frankfurt am Main, bei dem wir u.a. über unsere Zielvorstellung bezüglich der Teilnehmerzahl gesprochen haben (“massive”). Beim MOOC Maker Course (#mmc13) hatte man sich darauf geeinigt, bei cMOOCs schon ab 150 TeilnehmerInnen von massiv zu sprechen. Das schien mir damals aber in Anbetracht der Bedeutung des Themas als zu “unsportlich”. Ich stellte das Ziel von 1.000 in den Raum und sah mich einiger Skepsis gegenüber. Um so zufriedener bin ich, dass wir einen Tag vor MOOC-Start knapp 900 Anmeldungen hatten und am Tag des Starts die Schallmauer von 1.000 durchbrochen haben. Vielen Dank an dieser Stelle an alle, die tatkräftig in der Kommunikation mitgewirkt haben.

In den kommenden Wochen wird jeweils ein Unternehmen seinen Corporate-Learning-2.0-Ansatz vorstellen und im Kurs besprechen. Im Kern sind alle Themenwochen gleich aufgebaut: jeweils samstags um 10:00 Uhr werden Materialien und und ein Forum auf der oncampus-Plattform bereitgestellt. Jeweils freitags gibt es von 13:00-14:00 Uhr eine Live-Session, die per Adobe Connect übertragen wird (connect.oncampus.de/cl20, Gastzugang verwenden). Als MOOC-Plattform verwenden wir das System mooin.oncampus.de der Fachhochschule Lübeck.

oncampus-plattformDie ersten Schritte auf mooin sind etwas gewöhnungsbedürftig. Man muss verstehen, dass sich die Inhalte in einem Bereich der Navigation (das YouTube-artige Symbol) und das Diskussionsforum in einem anderen (die Sprechblasen) befindet. Die Navigation in den Inhalten ist zweigeteilt: mit dem Bilder-Karussell navigiert man zwischen den einzelnen Themenwochen, die Lektionen-Reiter stellen die Kapitel der jeweiligen Themenwochen dar. Als Nachteil empfinde ich, dass mooin mittlerweile gewohnt Social-Media-Funktionen wenig unterstützt (z.B. Vernetzung, soziale Funktionen, mobiler Zugriff). Es gibt Profile, aber man kann sich nicht vernetzen (folgen, “adden”, Freunde werden). In die Profile kann man Links zu Plattformen wie Twitter einfügen, das führt aber nicht zu Links oder Content Syndication. Es gibt kein Microblogging (Status-Updates, “Learning Out Loud”). Das Forum erinnert an klassische Discussion-Boards wie phpBB & Co. (keine tags, kein @mention, kein like, kein share, kein filtern der Beiträge etc.).  Allerdings gab es in der ersten Woche knapp 500 Beiträge im Forum, die Teilnehmer scheinen also mit der Plattform zurecht zu kommen. Mir liegen die gewohnten digitalen Medien mehr, weshalb meine Kommunikation zum MOOC hauptsächlich auf Twitter und in der Facebook-Gruppe zum MOOC stattfindet. Zusätzlich habe ich mir zur Übersicht in unserem Wiki eine Seite mit den wichtigsten Infos und Links angelegt.

adobe-connect

Zur Unterstützung von Live-Sessions wird Adobe Connect eingesetzt (Achtung: Adobe verwendet Flash, ist in vielen Unternehmen untersagt, in diesen Fällen die App verwenden). Die Live-Sessions werden aufgezeichnet und hinterher im Kursbereich zum zeitsouveränen Ansehen bereitgestellt. Neben ein paar kleinen Wackeligkeiten (Tonaussetzer, Video bleibt stehen, Referenten sind nicht zu sehen sprechen aber) funktioniert das ganz gut. In der Benutzeroberfläche kann man links die eingewählten Teilnehmer sehen (Eröffnung: 260, Freitag: 113), in der Mitte die Live-Videos der Referenten und rechts den Chat. Twitter ist nicht integriert, in der Nürnberger Lerngruppe haben wir uns mit einer zusätzlichen Twitter-Wall auf Tweetwally beholfen (s.o.).

Exkurs zur synchronen Kommunikation: gemeinsam mit Harald Schirmer habe ich beschlossen, zusätzlich eine wöchentliche Live-Session anzubieten, in der wir mit Gästen gemeinsam die Ereignisse im MOOC besprechen. Im Rahmen der Vorbereitung zum International Podcast Day bin ich auf die Plattform blab.im gestoßen, die wir dafür einsetzen (Woche 1, Woche 2). Dazu später mehr.

Inhaltlich wurde die erste Themenwoche von DB Training (einer Tochter der Deutschen Bahn AG mit ca. 1000 Mitarbeitern) und deren Projekt “Next Education” bestritten. Es gab unter Moderation von CLA-Mitglied Prof. Werner Sauter eine Diskussion zwischen Prof. Rolf Arnold (Berufs- und Erwachsenenpädagogik,. TU Kaiserslautern) und Prof. John Erpenbeck (Kompetenzmanagement, Steinbeis Uni), die Präsentation einer Zielgruppenanalyse, die Erläuterung theoretischer Konzepte (Ermöglichungsdidaktik, Pädagogische Professionalisierung) sowie die Darlegung von vier abgeleiteten Lernarrangements (E-Learning, Blended Learning, Social Blended Learning und Social Workplace Learning). Zwei Fragen sind bei mir nach der ersten Themenwoche offen geblieben:

  1. Konkrete Maßnahmen: was sind die genauen Maßnahmen, die in der Deutschen Bahn auf Basis des Projekts “Next Education” jetzt umgesetzt werden? Eine konkrete Roadmap und ein Budget 2016 gibt es nach Aussage des Programm-Leiters Andreas Eckelt in der Live-Session noch nicht.
  2. Soziale Medien: obwohl im Projekt die Begriffe “Social Blended Learning” und “Social Workplace Learning” verwendet werden, taucht der Einsatz Sozialer Medien (Soziale Netzwerke, Wikis, Blogs & Co.) in der Themenwoche nicht auf. Gerade bei der vom Projekt bevorzugten iterativen Vorgehensweise mit Prototypen und schnellen Lernschleifen würde sich das doch anbieten?

Zu dem zweiten Punkt habe ich Freitag Nachmittag noch ein bisschen recherchiert: bei der Deutschen Bahn gibt es eine konzernweite Digitalisierungsoffensive mit über 150 Einzelprojekten (s.a. Digitale Revolution bei der Deutschen Bahn). Aus den DB Innovationslaboren kam die “Innovations-Initiative 4.0” mit den Unterthemen Mobilität 4.0, Logistik 4.0, Infrastruktur 4.0, Produktion 4.0, IT 4.0 und Arbeitswelten 4.0 (s.a. Digitalisierung gibt den Takt vor). Innerhalb von Arbeitswelten 4.0 hat die Deutsche Bahn bereits im Frühsommer 2015 ein Social Intranet mit dem Namen “DB Together” gestartet. Zur Vorstellung von DB Together wurden drei ziemlich schicke Videos frei zugänglich auf YouTube bereitgestellt (Video 1, Video 2, Video 3).

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Verantwortlich scheint die Unternehmenskommunikation der Deutschen Bahn zu sein, in den Videos erscheinen Jens Appelt (Leiter Multimedia-Kommunikation DB-Konzern, derappelt.de) und Antje Neubauer (Leiterin PR & Interne Kommunikation DB-Konzern). Wissensteilung und Zugriff auf Expertise von Kollegen werden in den Videos thematisiert. Ich werde mal versuchen, Hr. Appelt und Fr. Neubauer in den Blab am Montag 25.09. (16:30 Uhr, ca. 30 Minuten) einzuladen, vielleicht können wir da zusätzlich noch etwas über Möglichkeiten und Ziele des sozialen Intranets der Deutschen Bahn lernen.

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